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Wie wichtig ist Geld für Arbeitnehmer in der modernen Karriere?
Die FAZ berichtet über eine Umfrage von dem Meinungsforschungsinstitut Toluna zum Thema Motivation und Arbeit unter deutschen Arbeitnehmern. Während aktuelle Diskussionen im Bereich Karrieremanagement (Proteus-Karriere, Generation Y oder Millennials) argumentieren, dass Geld an Relevanz verliert kommt die Umfrage zu dem Ergebnis, dass für 27% der Teilnehmer Geld eine herausragende Rolle spielt. Im Vergleich zu den Umfrageergebnissen aus dem Jahr 2014 eine leichte Steigerung um 3%.
In der wissenschaftlichen Community wird der Zusammenhang zwischen Geld, Motivation, Arbeitsleistung und Karriere seit Jahren intensiv diskutiert. Ein Aspekt, der dabei immer wieder angesprochen wird ist "social desirability", d.h. die Tendenz auf Fragen in Übereinstimmung mit sozial akzeptierten Aussagen zu antworten. Gemäß der weit verbreiteten Meinung "über Geld spricht man nicht" wird die Relevanz von Geld als Karrierefaktor in Umfragen und Interviews unterschätzt und ist tatsächlich weit aus wichtiger. Weitere Hinweise liefern Motivationstheorien wie die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg und die Self Determiniation Theory von Deci und Gagnè.
Geld und Motivation: Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg
Die Relevanz von Geld als Motivator ist auch Inhalt einer Reihe von Motivationstheorien. Beispielsweise sieht die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg Geld als Hygienefaktor. Dies bedeutet, dass eine ausreichend hohe Menge an Geld eine wichtige Voraussetzung für Motivation und Wohlbefinden schafft. Mehr Geld bedeutet jedoch nicht gleichzeitig mehr Motivation: Ab einer bestimmten Schwelle hat Geld keinen weiteren positiven Effekt auf Motivation und Wohlbefinden laut der Zwei-Faktoren-Theorie.
Extrinsische versus intrinsische Motivation: Geld als Motivationsbremser
Eine weitere spannende Perspektive auf die Rolle von Geld für Karrieren eröffnet die Self Determiniation Theory (SDT) mit der Unterscheidung zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Die SDT basiert auf der Prämisse, dass Menschen aus sich heraus durch die drei psychologischen Grundbedürfnisse Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit intrinsisch motiviert sind. Geld oder andere extrinische Motivatoren haben einen negativen Einfluss auf das psychologische Grundbedürfnis Autonomie der Autonomie verletzt wird.
Geld und Karriere: Was die Praxis sagt
Ausgehend von den Studienergebnissen und den vorgestellten Theorien stellt sich die Frage nach der Rolle von Geld im praktischen Karrieremanagement in Unternehmen und anderen Organisationen.
- Welche Erfahrungen gibt es im HR Bereich?
- Wie stark ist der Faktor Geld mit modernen Karrieremodellen verbunden?
- Welche Rolle spielt die traditionelle Karriere mit ihrem Fokus auf Status und materiellen Werten in der Praxis?
Wir freuen uns auf eine spannenden Diskussion!
Markus und das CQ Moderationsteam
Über den Autor
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