Kaum ein Großprojekt aus der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie ist in den letzen Jahren nicht durch Terminverzüge, Kostenüberschreitung und Qualitätsmängel in den Fokus geraten. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der zentralen Frage nach den Hintergründen dieser Probleme. Eine Analyse aktueller Programme aus der Luft- und Rüstungsindustrie zeigt, dass sich diese Probleme auf vier ursächliche Herausforderungen zurückführen lassen:
- Die erste Herausforderung folgt aus der Vielzahl an involvierten Programmpartnern und deren vielschichtigen Interessenslagen.
- Dies resultiert in Anforderungen, die nur mit hohem Aufwand zu realisieren sind. Überhöhte und unreflektierte Projektziele sind die Folge und stellen die zweite Herausforderung dar.
- Die Umsetzung dieser Projektziele in einem konkreten Produktkonzept führt zur dritten Herausforderung in Form eines technologisch anspruchsvollen Leistungssystems.
- Hohe Risiken in Entwicklung und Produktion sind das Ergebnis. Der hohe Bedarf an Entwicklungs- und Produktionskompetenz sowie entsprechenden Kapazitäten erfordert ein global verteiltes Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk. Diese vierte Herausforderung führt unmittelbar zurück zu der Vielzahl an involvierten Programmpartnern, die notwendig sind, um die erforderlichen Kompetenzen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen und Risiken zu verteilen.
Eine detaillierte Betrachtung des A400-Programms vor dem Hintergrund der identifizierten Herausforderungen verdeutlicht deren praktische Relevanz. Im letzen Abschnitt der Studie werden Lösungsansätze vorgestellt, die sich in anderen Organisationen und Branchen mit ähnlichen Herausforderungen bewährt haben.