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- Intelligenz durch Vielfalt - ein Eckpfeiler der kollektiven Intelligenz: Versteckte Potentiale nutzen um zu einer echten „Learning Organization“ zu werden.
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Gewinner möchten dazulernen…
Unsere Welt betritt eine evolutionäre und farbenfrohe Phase und wird fast wahnsinnig vor lauter Vielfalt und Neuheiten. In dieser unsicheren Zeit stehen Business-Leader der ständigen Herausforderung gegenüber Initiativen immer wieder zu testen, um in Sachen Wissen und Performance an der Spitze ihrer jeweiligen Branche zu bleiben. Effektives Informations- und Wissensmanagement durch teilen und kollaborieren ist für die Nachhaltigkeit moderner Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Sich ständig verändernde organisatorische Anforderungen führen außerdem dazu, dass Unternehmen sich ihren Mitarbeitern gegenüber zunehmend weniger verpflichten und weniger Sicherheit bieten können. Dies führt wiederum dazu, dass die sogenannten Phänomene der „employability“ und des „multi-skilling“ Beförderungen und Ansehen als Weg zum beruflichen Erfolg ablösen. Aufgrund dieser Situation ist ein Wettkampf um seltene, talentierte Arbeitnehmer entbrannt. Es geht nicht mehr nur um das Anwerben qualifizierter Arbeitnehmer, sondern auch darum sie im Unternehmen halten zu können. Daher verschiebt sich der Fokus der Beschäftigungsverhältnisse zunehmend auf den herzlicheren, menschenzentrierten und persönlichen Teil des Vertrags und weniger auf den rein geschäftlichen Teil (Coetzee, Schreuder, 2010).
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Unternehmen wissen, dass sie auf die individuellen Ansprüche ihrer hochqualifizierten Mitarbeiter bezüglich ihres Lebensstils und ihrer beruflichen Karriereplanung durch Weiterentwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich fachlicher Expertise und/oder Führungsfähigkeiten und Innovation eingehen müssen, um diese für das Unternehmen so wichtigen Mitarbeiter halten zu können. Weiterbildung von Mitarbeitern und organisatorisches Lernen wurde in den letzten Jahren zum wichtigsten Faktor hinsichtlich des Haltens von Mitarbeitern, da vielfältige Karrieren zunehmend verbreitet sind. Man kann die Sicht der Arbeitnehmer leicht nachvollziehen – sie versuchen nur sich anzupassen und als Individuum und letztendlich als „Handelsgut“ der Unternehmen überleben. Erfahrungen und „Job Hopping“ sind unter hochqualifizierten Individuen bereits zum Trend geworden, da sie so auf ihrer Jagd nach Expertise so neue Fähigkeiten erwerben können. Loyalität geht dabei vor die Hunde.
...und Reibung bringt das Rad zum Drehen.
Die cleversten Unternehmen und Arbeitnehmer lernen schnell, wie sie an kollektivem Lernen teilhaben können da sie wissen, dass sie nicht alles durch ihre eigene Erfahrung lernen können und dass es noch viel Raum gibt um sich selbst weiterzuentwickeln und so einen wettbewerbsmäßigen Vorteil in einer sich ständig verändernden Zeit zu erreichen – und all das kostenlos! Dies und die Tatsache, dass das Teilen ihres Wissens – innerhalb und zwischen Unternehmen – für kollektives Lernen unabdinglich ist.
Eine bekannte Vereinbarung dieser Art gibt es zwischen Mentor und Mentee. Hier setzt der Mentor den Mentee wichtigen Entscheidungsfindungsprozessen aus und unterstützt ihn bei Problemen dieser Art. Der Mentee wiederum übernimmt für seinen Mentor bestimmte Aufgaben, die er bereits effizient erledigen kann, so dass der Mentor sich auf schwierigere/fortgeschrittene Aufgaben konzentrieren kann. Erfolgreiches kollektives Lernen bezieht sich hingegen normalerweise mehr auf Team-Engagement und Koordination von Leuten ähnlicher Expertise. Unterschiedliche Talente, Erfahrungen, kognitive Herangehensweisen, Denkweisen und Lernmethoden verbessern die jeweiligen Defizite durch Erkenntnisse und Perspektiven, die die Teilnehmer ansonsten übersehen würden (Markova, McArthur, 2015). Schwachpunkte und tote Winkel hinsichtlich der Denkweise werden ansonsten kaum bemerkt, da Menschen sich typischerweise mit ähnlich Denkenden und ähnlich Arbeitenden umgeben wenn es um Teamwork und kollektives Lernen geht. Wir sollten daher unsere Komfortzone strapazieren und nicht unsere Geduld, falls wir neue Lernmethoden und Herangehensweisen erlernen möchten.
Diversity Intelligence: Intelligenz zur Vielfalt
Das hier zum Vorschein kommende Konzept der Intelligenz durch Vielfalt, welches die Unterschiede der Angestellten wertschätzt ohne alle gleich machen zu wollen, wird zunehmend der Soft-Skill dieses Jahrhunderts werden, wenn man von den Vorteilen der Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Altersgruppen, usw. profitieren möchte. Die Bedeutung der Integration dieses Konzepts der Intelligenz durch Vielfalt in die Karriere-, Leadership- und Unternehmensweiterentwicklung wird gemeinsam mit intellektueller, kultureller und emotionaler Intelligenz zu einem Grundpfeiler der Etablierung von dem was wir als „Learning Organization“ kennen – ein bei Unternehmen sehr gefragter Status und ein Image, das beim Wettbewerb um knappe, hochqualifizierte Mitarbeiter von großem Nutzen sein kann, die wiederum ihr wertvolles Wissen zum Unternehmen beisteuern können. Klingt nach karmischer Dynamik?!
Führungskräfte in Organisationen werden ihre eigene „Diversitätsintelligenz“ einsetzen müssen, um mit der sich ändernden Demographie der Gesellschaft und der globalen Wirtschaft besser interagieren zu können indem sie Unterschiede als Stärken anstatt als Schwächen auffassen und die Einstellung ihrer Teammitglieder gleichzeitig in Richtung Toleranz, Empathie und Wertschätzung inspirieren. Ohne ein gutes Verständnis für Vielfalt sind Führungskräfte nicht ideal ausgestattet um ihre organisatorischen Ziele mit allen Mitarbeitern zu erreichen. Es ist daher ebenfalls entscheidend, dass Führungskräfte zunächst in der Lage sein müssen die Unterschiede zwischen ihnen und anderen zu erkennen, ohne diese als Hindernis für die Leistungsfähigkeit des Teams anzusehen, um unterschiedliche Personen bestmöglich zu ihrer vollen Leistungsfähigkeit motivieren zu können (Hughes, 2016).
Letztendlich und wie bereits in diesem Blog und in unserem Artikel über die Zukunft von Führung dargelegt, hat es allgemein akzeptierte Merkmale die eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit ausmachen entgegen früheren Annahmen nie gegeben.
Safe the Secret Juice; Let the Rest Loose!
Inter-organisatorisches gemeinschaftliches Lernen bedeutet keineswegs, dass der Wettbewerb zwischen Unternehmen aufgrund des Dienstes im Namen des gemeinschaftlichen Wissenstransfers und der Unterstützung beeinträchtigt ist. Auf keinen Fall! Werden Sieger nicht vor allem durch Wettbewerb und Spitzenleistungen gekrönt? Mit Sicherheit! Dies wird auch in Zukunft so bleiben. Unternehmen müssen nur bestimmen welche Informationen sie teilen und auf diesem Wissenstransfermarkt anderen Experten ähnlicher Branchen bereitstellen, und welche Informationen geheim gehalten werden müssen und ein wichtiger Teil des Erfolgs des Unternehmens darstellen (Duncan, 2013). Dies bedarf strikter unternehmensinterner Richtlinien um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die geltenden Bedingungen verstehen. Manche Unternehmen werden das Konzept des inter-organisatorischen Lernens strengstens verbieten wenn Vorschläge für solche Richtlinien gemacht werden. Damit ignorieren sie jedoch die Tatsache, dass dies tatsächlich bereits längst stattfindet. Soziale Medien sind zu den beliebtesten Plattformen für kollektives Lernen geworden und bieten Unterstützung von Experten für Experten zu Themen und Problemen die häufig bei Leuten in ähnlichen Bereichen auftreten. LinkedIn hat, um nur eine Seite und ein berühmtes Bespiel einer Plattform für gemeinschaftliches Lernen zu nennen, eine Vielzahl an Gruppen in die Mitglieder eintreten können, um Fragen zu stellen und darauf rasch Antworten von unterschiedlichen Mitgliedern bekommen zu können. Interessante Zeiten….!
Referenzen
Schreuder, D., & Coetzee, M. (2010). An overview of industrial and organisational psychology research in South Africa: A preliminary study. SA Journal of Industrial Psychology
Hughes, Claretha (2016): Diversity Intelligence: Integrating Diversity Intelligence alongside Intellectual, Emotional, and Cultural Intelligence for Leadership and Career Development
Markova, Dawna; McArthur, Angie (2015): Collaborative Intelligence: Thinking with People Who Think Differently
Duncan, Robert D. (2013): Collaborative Intelligence: How to liberate minds and transform enterprises through social networks
Tags: Kritisches Denken, Diversity und Inclusion, Diversity Intelligence, Mitarbeiter Engagement, Learning supercharged, Crowd Intelligenz, Collaboration QuotientMeist empfohlen
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