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- Warum kollaboratives Lernen die Zukunft ist
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Der Nutzen von Teamlernen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Das Konzept hinter diesem Lernansatz ist Team- oder kollaboratives Lernen. Richtig umgesetzt kann Team- oder kollaboratives Lernen den Lerntransfer, die Lernerfahrung und die Problemlösungsleistung im Vergleich zu traditionellen Lernansätzen, die auf Trainer geführter Weiterbildung aufbauen signifikant steigern. Im Mittelpunkt stehen dabei Synergien, die durch das Zusammenspiel von Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen von mindestens zwei Personen geschaffen werden. Diese Synergien hat bereits Aristoteles mit seiner berühmten Aussage „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ beschrieben. Vereinfach könnte man auch sagen „1+1=3“, d.h. ein Team kann mehr leisten als die einzelnen Teammitglieder alleine.
Unterschiedliche Erfahrungen und Persönlichkeiten als Voraussetzung für einen hohen Lerntransfer
Jede Person ist einzigartig und bringt Wissen, Lebenserfahrung und kulturelle Faktoren in eine Gruppe mit ein. Diese Unterschiede sind eine Quelle für Impulse, die der Gruppe beim Lernen, der Lösung von Problemen und ganz allgemein bei der Weiterentwicklung helfen. Die University of London hat genau diesen Ansatz in ihrem Personalentwicklungskonzept verankert: (Deutsche Übersetzung durch den Autor) „Teamlernen unterstützt die gemeinsame Nutzung von vorhandenen Fähigkeiten, Wissen und Erfahrungen, um die Lernerfahrung des Teams zu verbessern. Teamlernen unterstützt den Aufbau von Vertrauen und einer offenen und konstruktiven Lernumgebung, welche die Teilnehmer unterstützt ihre eigenen Wissens- und Lerngrenzen zu überwinden.“ Damit wird „1+1=3“ und das dahinterstehende Lernkonzept zu einem wertvollen Ansatz persönlicher und organisationaler Weiterentwicklung.
Problemlösungsteams und Konversationsanalysen sind Ansätze, die Teamlernen nutzen
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, um die Vorteile und Synergien kollaborativer Lernansätze zu nutzen. Ein konkretes Beispiel sind Problemlösungsteams, welche sich ausgezeichnet zur Lösung komplexer Aufgaben und zum organisationalen Lernen eignen. Die Logik hinter Problemlöseteams ist einfach: Sobald ein komplexes und vielschichtiges Problem auftaucht, dessen Lösung für ein Unternehmen wichtig ist, wird ein funktionsübergreifendes Team mit einem Gruppenmoderator gebildet. Die Teilnehmer bringen unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen und Netzwerke in die Gruppe mit ein und erarbeiten mit Unterstützung des Moderators einen nachhaltigen Lösungsansatz. Neben der Lösung des Problems unterstützt die funktionsübergreifende Zusammenarbeit den Auf- und Ausbau der Sozialkompetenz der Teilnehmer. Durch die Einbindung unterschiedlicher Funktionen entwickelt sich auf die Organisation weiter.
Ein weiterer kollaborativer Lernansatz ist die Konversationsanalyse in Gruppen. Dabei geht es um Teamlernen zweiter Ordnung, d.h. die Gruppe beobachtet den eigenen Zusammenarbeitsprozess und diskutiert über Möglichkeiten, diesen zu verbessern. Hierfür kann beispielsweise ein Workshop aus einem Problemlösungsteam auf Video aufgenommen werden, um diesen später im Rahmen einer Konversationsanalyse zu diskutieren. Teamlernen zweiter Ordnung ist ein mächtiges Werkzeug zur Weiterentwicklung, da es die Vorteile eines kollaborativen Lernansatzes zur Steigerung der Effektivität nutzen. Das Team arbeitet sozusagen am Wirkungsgrad des Lernprozesses. Dabei werden beispielsweise die unterschiedlichen Rollen der Gruppenmitglieder diskutiert und die Gruppendynamik reflektiert.
Teamlernen unterstützt das Engagement und die individuelle Einbindung jedes Einzelnen
Kollaborative Lernansätze haben ein großes Potential im schulischen und universitären Bereich. Im Gegensatz zu traditionellen Lernansätze unterstützen sie die Einbindung aller Schüler und Studenten, da nicht mehr der Lehrer oder Professor die dominierende Größe spielt, sondern das inhaltliche Arbeiten und der Spaß an der Zusammenarbeit im Fokus steht. Damit treten traditionelle Machtstrukturen in den Hintergrund und eine zielorientierte, auf Vertrauen aufbauende Lernkultur kann sich etablieren.
Trotz der Vorteile und Einfachheit gibt es immer noch wenige Unternehmen, die kollaborative Lernansätze aktiv einsetzen. In vielen Unternehmen liegt der Fokus nach wie vor auf Seminaren, Vorträgen und Schulungen, die dem traditionellen Trainer – Trainee Modell folgen. Darüber hinaus gibt es leider nach wie vor Unternehmen, die Lernen & Weiterentwicklung (Learning & Development) nicht als Kernkompetenz eingestuft haben.
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Wie funktioniert kollaboratives Lernen auf einer Plattform für Team Learning wie CQ Net?
Wir bei CQ Net haben kollaboratives Lernen als unsere Kernkompetenz definiert. Bei uns steht faktenbasiertes und agiles Lernen in Teams im Mittelpunkt. Der erste Schritt für CQ Net Mitglieder ist immer die Auswahl eines spannendes Teams, das den jeweiligen Lernerwartungen und –interessen entspricht. Ist kein passendes Team verfügbar kann bei uns jeder als Teamstarter Themenvorschläge einbringen. Wenn das vorgeschlagene Team eine hohe Relevanz und Aktualität aufweist, wird es nach kurzer Prüfung auf CQ Net veröffentlicht.
Sobald ausreichend Teilnehmer (in der Regel fünf Personen) für ein Team verfügbar sind, startet die Zusammenarbeit. Jedes Team wird von einem Lernmoderator betreut, der das Team über den gesamten Zeitraum betreut. Bevor der erste Lernsprint startet, werden in eine Vorbereitungswoche offene Fragen zur Zusammenarbeit, zum agilen Lernansatz und zu unserer Kollaborationsplattform geklärt. Danach startet unmittelbar der erste Lernsprint mit einer kick-off Videokonferenz, die vom Lernmoderator organisiert und moderiert wird. In der Videokonferenz werden die Sprintziele vorgestellt und diskutiert, die Aufgaben und Rollen für den Lernsprint fixiert und die Inhalte präsentiert. Danach starten die Teammitglieder sich in die Inhalte einzulesen und Erfahrungen und Wissen in der Kollaborationsplattform auszutauschen und zu vernetzen.
Jeder Lernsprint dauert zwei Wochen und endet mit einer Zusammenfassung und einer Retrospektive, um über den Lernprozess zu reflektieren. Danach geht es in den zweiten Lernsprint mit einer weiteren kick-off Videokonferenz und einer neuen Fragestellung, die das Team dem Lernziel wieder einen Schritt näher bringt. Alle Lernsprints werden von unseren Lernmoderatoren begleitet und betreut. Am Ende jedes Teams bekommen alle Teilnehmer ein Zertifikat von uns, das die Lerninhalte, den Lernmodus und die erreichten Lernziele bestätigt.
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